Der Tag, an dem die Erde stillstand (Originaltitel: The Day the Earth Stood Still) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film des Regisseurs Scott Derrickson aus dem Jahr 2008.
Im Jahr 1928 sieht ein Bergsteiger, der am Abend während eines Schneesturms sein Camp einrichtet, plötzlich ein helles Licht am Himmel, welches sich schnell seinem Aufenthaltsort nähert. Er sieht auf einem Plateau eine hell leuchtende, rund zwei Meter große rotierende Sphäre. Als er sie berührt, erleidet er einen Schlag und fällt in Ohnmacht.
Als er wieder aufwacht, ist die Kugel verschwunden und auf seiner Hand ist ein kreisförmiges Mal zu sehen. Erst später im Film wird deutlich, dass sich Außerirdische auf diesem Weg DNS der Menschen besorgt haben.Die Astrobiologin Dr. Helen Benson wird in der Gegenwart aus ihrem Alltag gerissen, als eine Sondereinheit der Regierung sie von ihrem Haus abholt und zu einer Militärbasis bringt. Ein Objekt bewegt sich mit einem Zehntel der Lichtgeschwindigkeit auf die Erde zu, eine Katastrophe steht offenbar bevor. Doch es schlägt kein Asteroid ein, sondern es landet eine riesige Kugel im New Yorker Central Park, aus der der Außerirdische Klaatu (mit dem Antlitz des Bergsteigers aus dem 20. Jahrhundert) und ein riesiger Android, von den Militärs als „Genetisch organisierte Roboter-Technologie“, kurz GoRT, bezeichnet, aussteigen.
Ein nervöser Soldat der angerückten Militäreinheiten schießt unvermittelt auf Klaatu. Um dessen Leben zu retten, bringt man ihn zur Operation in die Krankenstation der Militärbasis. Aus seinem fremdartigen Außengewebe und einer Plazenta-Struktur schält sich dabei sein menschlicher Körper heraus, der über die DNS dreier Lebensformen verfügt. Er ist ein Vertreter mehrerer außerirdischer Kulturen, deren Vorhaben es ist, „die Erde zu retten“. Helen Benson glaubt, dass damit in erster Linie die Menschen gemeint sind.
Klaatu, der in dieser Angelegenheit vor den Vereinten Nationen sprechen möchte, wird in einer US-amerikanischen Militärbasis gefangen gehalten. Verteidigungsministerin Jackson will mit Hilfe eines Wahrheitsserums seine Absichten in Erfahrung bringen. Die anwesenden Wissenschaftler verweigern sich jedoch, nur Helen Benson stimmt zu, ihm ein solches Präparat zu injizieren. Ihr gelingt es jedoch, ihm unbemerkt von den übrigen Personen lediglich eine harmlose Kochsalzlösung zu spritzen. Klaatu wird daraufhin an einen Lügendetektor angeschlossen und wiederholt dort seine Mission.
Mit Hilfe von Helen Benson gelingt Klaatu die Flucht aus der militärischen Anlage. Er trifft sich mit Wu, einem anderen seiner Art, der seit 70 Jahren unter den Menschen lebt und die Erfahrung gemacht hat, dass die Menschheit einerseits untereinander sowie mit der Erde zerstörerisch umgehe, andererseits jedoch auch positive und liebenswerte Eigenschaften habe. Hier erfährt nun Helen Benson die wahre Mission von Klaatu: Es geht um die Rettung der Erde, aber nicht um die Rettung der Menschen. Im Gegenteil, Klaatu soll die Erde von den Menschen befreien, da diese die Erde und sich selbst zerstören, was die Vernichtung der Menschheit bedeutet. Die Entscheidung der außerirdischen Spezies, die Menschheit zu vernichten, scheint jedoch bereits unausweichlich festzustehen. Nur der von den Menschen bedrohte Planet soll – wegen seiner seltenen Fähigkeit, komplexes Leben zu ermöglichen – überleben können.
Helen Benson, die Klaatu mit ihrem aufmüpfigen Stiefsohn Jacob auf der Flucht vor Polizei und Sondereinheiten begleitet, versucht Klaatu nun mit Hilfe des Nobelpreisträgers Barnhardt zu überzeugen, dass sich die Menschheit ändern kann und sie es wert ist, gerettet zu werden. Barnhardt erfährt in Gesprächen mit Klaatu, dass auch Klaatus Spezies sich erst geändert hat, als ihre Sonne in seinem Planetensystem zu explodieren drohte – seine Spezies also ebenfalls kurz vor dem Abgrund stand, wie es nun die Menschheit sei. Doch zunächst wird die Mission der Außerirdischen weiterverfolgt. Weitere Sphären auf dem gesamten Planeten bringen die Fauna in einer Art Arche Noah in Sicherheit. Auch Verteidigungsministerin Jackson muss nun erkennen, dass der Planet vor den Menschen gerettet werden soll und sie nicht die Spur einer Chance hat, dies zu verhindern.
Der Roboter GoRT wurde derweil in ein unterirdisches Labor gebracht. Alle Versuche, auch nur seine Hülle aufzubrechen, misslingen. Stattdessen verwandelt er sich plötzlich in Myriaden selbstreproduzierender Nanoroboter, die Naniten, die sich wie Insektenschwärme verhalten und aus dem Labor ausbrechen. Die Nanoroboter überziehen das gesamte Land und beginnen damit, Menschen sowie von Menschen geschaffene Objekte und Materialien zu verschlingen.
Jacob Benson hegt eine große Antipathie gegen Klaatu. Im Fernsehen sieht er eine von der Regierung fingierte Meldung, in der behauptet wird, bei Klaatu handele es sich um einen entflohenen Sträfling. Daraufhin verrät er der Polizei dessen Aufenthaltsort. Jacob wird von seiner Stiefmutter getrennt, als Hubschrauber der Regierung bei ihrem Versteck auftauchen und Helen Benson gegen ihren Willen zurück zur Verteidigungsministerin gebracht wird. Im Wald umherirrend trifft er jedoch wieder auf Klaatu. Als dieser ihn vor dem Sturz von einer Brücke bewahrt, ändert sich Jacobs Bild von dem Außerirdischen. Klaatu, Jacob und Helen Benson verabreden telefonisch, sich am Grab von Jacobs Vater zu treffen, wo sich Stiefmutter und Stiefsohn versöhnen, und Klaatu zu der Erkenntnis kommt, dass die Menschen sich tatsächlich ändern können, „wenn sie kurz vor einem Abgrund stehen“, dass sie dafür jedoch „einen hohen Preis zu zahlen hätten“.
Klaatu begibt sich in den Central Park, um die zerstörerischen Nanoroboter-Schwärme aufzuhalten. Doch zunächst rettet er Helen und Jacob Benson, deren Tod unmittelbar bevorsteht, da sich in ihren Körpern bereits Naniten befinden, indem er die Eindringlinge in seinen eigenen Körper aufnimmt. Gerade noch rechtzeitig erreicht er die Sphäre, die daraufhin einen gewaltigen elektromagnetischen Impuls aussendet, der jegliche elektrischen und elektronischen Geräte auf der Erde unbrauchbar macht, und somit auch die Naniten, ehe sie die Erde verlässt. Damit wird klar, was Klaatu mit „hohen Preis“ gemeint hatte. Mit der Deaktivierung der Nanobots ist die Auslöschung der Menschheit zunächst abgewendet und ihr wurde eine zweite Chance zum besseren Umgang mit dem ihr geschenkten Planeten Erde gegeben. Jedoch wurde den Menschen auch aufgezeigt, dass es Mächte im Universum gibt, die sie sehr genau beobachten und die jederzeit wieder kommen können, um die Menschen zu vernichten, wenn diese sich nicht ändern.
- Es handelt sich um eine Neuverfilmung des gleichnamigen Films Der Tag, an dem die Erde stillstand aus dem Jahr 1951.
- Beide Filme basieren auf der Erzählung „Abschied vom Herrn“ (Originaltitel: Farewell to the Master) von Harry Bates.
- Als inoffizielle Fortsetzung wurde 2011 Der Tag an dem die Erde stillstand 2 – Angriff der Roboter (US-Originaltitel The Day The Earth Stopped) auf den deutschen Markt gebracht, bei dem C. Thomas Howell sowohl Regie führte als auch die Hauptrolle spielte.
Regie:
sf-actionfilm.de
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