Die Rache des Ungeheuers (englisch: Revenge of the Creature) ist ein US-amerikanischer Horrorfilm von Jack Arnold aus dem Jahr 1955. In der Fortsetzung von Der Schrecken vom Amazonas gab Clint Eastwood – er spielt einen Labortechniker – sein Debüt als Schauspieler. 1956 erschien die Fortführung Das Ungeheuer ist unter uns. Der Film startete am 16. September 1955 in den deutschen Kinos.
Nachdem das Ungeheuer, von Kugeln durchsiebt, schwer verletzt gefangen genommen wurde, wird das Amphibienwesen in das Ocean Harbor Oceanarium nach Florida überstellt, wo es von Professor Clete Ferguson und Ichthyologie-Studentin Helen Dobson genauestens untersucht wird. Helen und Clete verlieben sich rasch, was bei Joe Hayes, der das Ungeheuer gefangen hat, auf reichlich Missfallen stößt.
Auch das Amphibienwesen, das sich allmählich erholt, beginnt, Helen gegenüber große Augen zu machen, was dazu führt, dass Ferguson mit seinen Bemühungen, die Kreatur genauer zu untersuchen, nicht so recht weiterkommt. Es kommt, wie es kommen muss: Das Ungeheuer kann aus seinem Wassertank entfliehen und tötet auf der Flucht Joe, der sich ihm in den Weg gestellt hatte. Dann entkommt das Wesen im offenen Meer.
Doch auch Ungeheuer sind nur Menschen, und das hiesige, in Liebe zu Helen entflammt, muss nun ständig an die attraktive Nachwuchswissenschaftlerin denken. Es entsteigt dem ozeanischen Nass und beginnt, Helen auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Dabei kommt es zwangsläufig Ferguson in die Quere, dem neuen Begleiter Helens. In einem günstigen Augenblick stapft das Monster in ein Restaurant mit Meerblick, wo das Paar gerade an einer Party teilnimmt, und raubt kurzerhand Helen. Clete Ferguson rennt dem Wesen nach, doch es kann mit seiner weiblichen Beute bis zum Strand entkommen. Dort wird es von Clete und der Polizei gestellt und stirbt (bis zur nächsten Fortsetzung, Das Ungeheuer ist unter uns) im Kugelhagel der Staatsmacht, während Clete seine Helen aus den Fängen des Ungeheuers befreit.
Jack Arnold, geboren als John Arnold Waks (* 14. Oktober 1916 in New Haven, Connecticut; † 17. März 1992 in Woodland Hills, Kalifornien), war ein US-amerikanischer Filmregisseur. In den 1950er Jahren schuf er eine Reihe von Science-Fiction- und Horrorfilmen wie Gefahr aus dem Weltall, Der Schrecken vom Amazonas und Tarantula, die heute als Klassiker ihrer Genres gelten.
„Gaben die Science-fiction/Monster-Filme den Zeitgeist der fünfziger Jahre am besten wieder, so waren innerhalb dieses Genres die Filme von Jack Arnold am signifikantesten für die Traumen und Neurosen der Dekade. […] bis 1958 entstanden unter seiner Regie und seiner Mitautorenschaft bei Universal eine Reihe von Science-fiction-Filmen, deren mythopoetische Qualitäten sie weit über die allmählich immer formelhafter werdenden Monster-Filme hinausheben. Während in den meisten Filmen des Genres die Gefühle und Bewegungen der Charaktere völlig zweitrangig gegenüber den Erscheinungen sind, sind in Arnolds Filmen eher «die Gestalten eine – etwas verfremdete – Inszenierung von Gefühlen» […] Sein Gesamtwerk im Genre lässt sich in einer fortschreitenden Linie als die melancholische Abhandlung der verschiedenen Stadien der erotischen Domestizierung bezeichnen: die erste, unbewußte erotische Attacke, die erste, ebenso unbewußte Verführung («Creature from the Black Lagoon»), das violente Aufbrechen einer Zweierbeziehung und die Wiederherstellung des Status quo («Revenge of the Creature»), die beginnende Angst des Mannes vor der Macht der Frau («Tarantula!»), die Ehe und ihre Folgen für den Mann («The Incredible Shrinking Man»), der Aufstand der Kinder («The Space Children») und schließlich die unguten Nebeneffekte der akademisch-wissenschaftlichen Sozialisationsinstanz («Monster on the Campus»). […] Seine Filme sind die mythopoetische Beschreibung der amerikanischen Familie und ihrer Genesis.“ – Georg Seeßlen: Die Filme von Jack Arnold in Kino des Utopischen. Geschichte und Mythologie des Science-fiction-Films, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1980, unter Zuhilfenahme eines Zitats aus Fernand Jung, Claudius Weil, Georg Seeßlen: Der Horror-Film: Regisseure, Stars, Autoren, Spezialisten, Themen u. Filme von A - Z. Enzyklopädie des populären Films Band 2., München 1978.
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