Die Fliege ist ein kanadisch-US-amerikanischer Science-Fiction-Horror-Thriller des kanadischen Regisseurs David Cronenberg aus dem Jahr 1986. Er basiert auf der Kurzgeschichte Die Fliege von George Langelaan.
Der Wissenschaftler Seth Brundle arbeitet an einem Gerät zur Teleportation, um Gegenstände oder auch lebende Objekte von einem Ort zum anderen zu versetzen. Nach einem geglückten Test mit einem Pavian unterzieht er sich selbst einem Teleportationsversuch, bei dem jedoch aufgrund einer noch unvollkommenen Programmierung des Computers seine DNS mit der einer zufällig in die Teleportationskammer geratenen Stubenfliege verschmilzt.
Anfangs verfügt er auf einmal über übermenschliche Kräfte und testet diese unter anderem in einer Kneipe im Armdrücken, was für den Kontrahenten eine schmerzhafte Niederlage samt Armbruch bedeutet. Allerdings mutiert Brundle fortan schrittweise zu einem humanoiden Fliegenmonster (Brundlefliege).
Im Verlauf dieses Prozesses büßt er immer mehr seine menschlichen Wesenszüge ein. Zunächst wachsen ihm Borsten am Rücken, danach wird seine Haut weicher, wodurch ihm Massagen Schmerzen bereiten, und immer insektenähnlicher und zusätzlich verliert er ein paar Körperteile wie Ohren, Geschlechtsteil und Zähne.
Außerdem kann er Nahrung nur noch aufnehmen, indem er eine Verdauungsflüssigkeit auf das Essen spuckt und das Resultat schlürft. In diesem Zusammenhang entwickelt er ein Verlangen nach süßen Stoffen wie Eiscreme, Schokoriegel und übermäßig viel Zucker im Kaffee. Seine Freundin, die Journalistin Veronica, die von ihm vermutlich nach dem Teleportationsversuch schwanger wird, wird Zeugin seiner Verwandlung, kann aber Seths Niedergang nicht verhindern.
Am Ende versucht Brundlefliege durch eine Wiederholung des Experiments, auch mit Veronica und ihrem ungeborenen Kind zu einem völlig neuen Geschöpf zu verschmelzen. Der Versuch kann aber von Veronicas Ex-Freund Stathis Borans in letzter Minute verhindert werden, indem er mit einem Gewehr auf die Verbindungskabel zur Box schießt, in welcher sich Veronica befindet, so dass die Teleportation der Fliege missglückt, sie mit einem Teil der Kammer, aus der sie sich gewaltsam zu befreien versucht, verschmilzt und dadurch völlig entstellt und lebensunfähig wird. Veronica nimmt das Gewehr und erschießt das Wesen auf dessen eigenen Wunsch, nachdem es sich selbst die Waffe an den Kopf geführt hat.
- Der Film ist eine Produktion von Brooksfilms im Verleih der 20th Century Fox, er kam am 15. August 1986 in die US-amerikanischen Kinos. In deutschen Kinos lief er am 8. Januar 1987 an.
David Paul Cronenberg (* 15. März 1943 in Toronto, Ontario) ist ein vielfach preisgekrönter kanadischer Filmregisseur. Sein Frühwerk war vor allem dem Experimental-, Horror- und Science-Fiction-Film zuzuordnen.
In den expliziten, Elemente des Horror- und Science-Fiction-Films einbindenden Arbeiten Parasiten-Mörder (1975) und Rabid – Der brüllende Tod (1977) stand der physische Horror im Vordergrund. Mit Die Brut (1979), seinem „autobiografischsten“ Film, begann Cronenberg, psychologischen mit physischem Horror zu verbinden. Die Brut markierte auch die erste Zusammenarbeit mit dem Komponisten Howard Shore, der seitdem zu Cronenbergs festen Stamm von Mitarbeitern zählt, den der Regisseur im Laufe der Jahre um sich scharte, darunter Filmeditor Ronald Sanders, Produktionsdesignerin Carol Spier und Kameramann Mark Irwin[7], der 1988 durch Peter Suschitzky ersetzt wurde.
Seinen ersten größeren kommerziellen Erfolg verzeichnete Cronenberg mit Scanners – Ihre Gedanken können töten (1981), einen weiteren mit Die Fliege (1986), einem Remake des gleichnamigen Films von 1958. Mit Die Unzertrennlichen (1988), den er neben Die Brut und Die Fliege zu seinen persönlicheren Werken zählte, trat die extreme Darstellung körperlicher Deformationen in seinen Filmen zusehends in den Hintergrund. Inhaltlich verschob sich die Gewichtung vom Horror- und Science-Fiction-Genre hin zum Filmdrama, auch entstanden die nachfolgenden Arbeiten mehrheitlich nicht mehr nach seinen Originaldrehbüchern, sondern nach literarischen Vorlagen. Naked Lunch (1991) basierte auf einem Buch von Cronenbergs favorisiertem Literaten Burroughs und war die erste Zusammenarbeit mit dem namhaften Produzenten Jeremy Thomas.
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