Der Marsianer – Rettet Mark Watney (Originaltitel: The Martian) ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film des Regisseurs Ridley Scott aus dem Jahr 2015, basierend auf dem Roman Der Marsianer von Andy Weir. Der Film handelt von dem Astronauten Mark Watney, der nach einem Unfall auf einer Mission auf dem Mars dort zurückgelassen wird und fortan um sein Überleben kämpfen muss, sowie von den weltweiten Bemühungen um seine Rettung. Hauptdarsteller ist Matt Damon.
Die Mannschaft der Raumfahrtmission „Ares III“ erforscht den Mars. Am 18. Tag ihres Aufenthalts (Sol 18) zwingt sie ein gefährlicher Sandsturm zum Abbruch ihrer Arbeiten. Sie müssen den Planeten fluchtartig verlassen. Auf dem Weg zum Mars-Rückkehr-Modul (MRM) wird der Astronaut Mark Watney verletzt und bleibt außerhalb der Sichtweite seiner Kameraden bewusstlos liegen. Weil sein beschädigter Raumanzug keine Biosignale mehr sendet, erscheint es den anderen Crewmitgliedern so, als habe er den Unfall nicht überlebt. Da das MRM im Sturm zu kippen droht, entscheidet sich Kommandantin Lewis gegen eine weitere Suche nach Watney, um wenigstens die übrige Crew von der Marsoberfläche zu retten. Das Team erreicht das Raumschiff „Hermes“ im Marsorbit und tritt die Rückreise zur Erde an.
Watney hingegen hat den Unfall überlebt. Sein Raumanzug wurde zwar von einer umherfliegenden Antenne durchstoßen, das aus der Wunde ausgetretene Blut jedoch ist geronnen und hat die Schadstelle abgedichtet. Watney rettet sich in das „Hab“, die Basisstation, verarztet sich selbst und entwickelt im weiteren Verlauf einen Plan, wie er seine Vorräte aufstocken und so lange überleben kann, bis in vier Jahren die nächste Marsmission Ares IV eintreffen wird.
Er ist Botaniker und baut Kartoffeln in einer Mischung aus den Exkrementen der Crew und Marserde an. Er produziert Wasser, indem er das verbliebene Hydrazin aus der Abschusssektion des MRM mit Iridium katalytisch zerlegt und den entstehenden Wasserstoff an der Luft im Hab verbrennen lässt, und bewässert so den Anbauboden. All diese Maßnahmen begleitet er in einem Videologbuch und kommentiert seinen eigenen Zustand und seine Handlungen in einem teils lapidaren Tonfall.
Nach und nach baut er alle Systeme wieder auf, die der Sturm beschädigt oder verschmutzt hatte. Unterdessen bittet Vincent Kapoor, der Leiter der Marsmissionen, den Direktor der NASA, Teddy Sanders, ihm Zeit an den Beobachtungssatelliten zu genehmigen, um die Unfallstelle zu untersuchen. Dieser untersagt dies aus Angst vor negativer PR und Budgetstreichungen durch den Kongress, wenn Fotos von Watneys Leiche in die Medien kämen. Kapoor beauftragt dennoch die Satellitenspezialistin Mindy Park mit der Untersuchung. Sie entdeckt auf den Fotos Veränderungen auf der Marsoberfläche rund um die Basis. Seit dem Tag des Unglücks sind einige Gerätschaften wie die Solarmodule gesäubert und andere wie der Rover bewegt worden.
Währenddessen baut Watney den verbliebenen Rover so um, dass er damit auch größere Strecken zurücklegen kann. Er verlängert die Reichweite der Batteriemodule auf nahezu das Doppelte, indem er die Heizung nicht benutzt und die Batterien des zweiten, unbrauchbaren Rovers verwendet. Als Wärmequelle innerhalb der Fahrgastzelle baut er den Radioisotopengenerator ein, den die Crew zu Beginn der Mission vergraben hat, um ihn zu entsorgen. Watney findet den Marsroboter Pathfinder, der seit 1997 keinen Kontakt mehr zur Erde hatte, und stellt mit dessen Kamera eine vereinfachte Kommunikationsverbindung zur Erde her. Mit dem Team des Jet Propulsion Laboratory (JPL), das einen exakten Nachbau von Pathfinder bereithält, kommuniziert er, indem er Tafeln mit den Zeichen des Hexadezimalsystems aufstellt und die von der Erde ausgelösten Kamerabewegungen in ASCII-Zeichen übersetzt. So können die Ingenieure des JPL ihn anleiten, das Betriebssystem des Rovers so zu modifizieren, dass er über Pathfinder per Tastatur mit der NASA Nachrichten austauschen kann. Die Nachricht von Watneys Überleben findet weltweite Aufmerksamkeit, doch die anderen Crewmitglieder von Ares III ahnen zunächst nichts davon, da Sanders verboten hat, sie zu informieren, um ihre Konzentration bei der Rückreise nicht zu gefährden. Erst auf Drängen von Flugdirektor Mitch Henderson werden auch sie informiert.
In der Zwischenzeit kommt es auf dem Mars zu einem verheerenden Unfall, als die Druckschleuse leckt und explodiert. Watney gelingt es zwar, das entstandene Loch in der Wohnkuppel mit einer Plastikfolie abzudichten, jedoch erfrieren sämtliche Kartoffelpflanzen und es bleiben ihm nur noch die bereits zuvor geernteten Kartoffeln und Reste der Stationsverpflegung, was jedoch für rund 200 Sol weniger reichen wird, als für den bisherigen Rettungsplan erforderlich wären. Henderson und JPL-Direktor Bruce Ng drängen Sanders zum Start einer unbemannten Versorgungsrakete, die Watney bis zum Eintreffen von Ares IV mit Nahrung versorgen soll. Aus Zeitmangel verzichtet die NASA jedoch auf Sicherheitstests, und die Versorgungsrakete explodiert kurz nach dem Start.
Die Situation scheint aussichtslos, bis die China National Space Administration der NASA vorschlägt, eine ihrer eigenen, eigentlich geheimen Trägerraketen zu nutzen, um Watney zu versorgen. Der Zeitplan ist jedoch sehr knapp, und ein Fehler könnte den Tod Watneys bedeuten.
Den Ausweg aus dieser Situation findet der junge JPL-Astrodynamiker Rich Purnell, der einen Rettungsplan entwickelt. Danach würde die Ares-III-Crew nicht wie geplant auf der Erde landen, sondern die Erdanziehungskraft zur Umlenkung benutzen und mit dem gesammelten Schwung zum Mars zurückkehren. Zuvor soll sie über der Erde eine Versorgungskapsel aufnehmen, die von der chinesischen Trägerrakete ins All gebracht worden ist. Sanders weigert sich, diesem Plan zuzustimmen; er vertritt die Meinung, dass es sinnvoller sei, die übrige Crew wohlbehalten zur Erde zurückzubringen, als deren Leben zusätzlich zu dem Watneys zu riskieren. Daraufhin lässt Henderson Purnells Plan heimlich der Hermes-Crew zukommen, die daraufhin beschließt, die Hermes zu manipulieren, um so doch zurück zum Mars fliegen zu können. Die NASA ist gezwungen mitzuspielen und schickt der Hermes die Raumkapsel mit den Versorgungsgütern für die Crew und Watney.
Unterdessen macht Watney sich mit dem Rover auf den langen Weg zum Schiaparelli-Krater, dem Landeplatz der künftigen Ares-IV-Mission, wo das schon vor einiger Zeit gelandete MRM für diese Mission steht. Er hat inzwischen fast alle Reserven aufgebraucht, doch sein Überlebenswille scheint ungebrochen.
Nach Bruce Ngs Plan muss das MRM leichter werden als vorgesehen, da die Treibstoffvorräte der Hermes sonst nicht für das Rendezvous ausreichen würden. Watney muss also alle nicht benötigten Teile entfernen: alle überflüssigen Sitze, Steuereinheiten und sämtliche redundanten Systeme sowie alle Fenster und die 400 kg schwere Deckenplatte. Diese ersetzt er durch einen festgezurrten Fallschirm. Zum Schutz vor dem Vakuum des Alls trägt er seinen Raumanzug, und die Steuerung seines Schiffs soll Rick Martinez per Funk von der Hermes aus übernehmen.
Als die Hermes den Orbit des Mars erreicht, startet Watney. Er schafft es mit der Kapsel bis in eine Umlaufbahn, doch die Berechnungen der Hermes-Crew zeigen, dass ihr Abstand zu Watneys Kapsel zu groß ist. Um die Hermes auf den geeigneten Kurs zu bringen, setzt Martinez die Steuerdüsen ein, doch die Relativgeschwindigkeit des Raumschiffs ist noch zu hoch. Daher konstruiert Alex Vogel eine Bombe, um eine Luftschleuse in Flugrichtung abzusprengen. Der Rückstoß der dort ausströmenden Luft bremst die Hermes stark ab, und Kommandantin Lewis steigt aus, um Watney aufzunehmen. Doch der Abstand zu Watneys Kapsel ist immer noch zu groß und die Sicherungsleine ist zu kurz. Schließlich schneidet Watney sich den Handschuh auf und benutzt die entweichende Luft als Antrieb, um die restliche Distanz zu Lewis zu überwinden, so dass sie ihn einfangen und wohlbehalten an Bord der Hermes bringen kann. Watneys Rettung wird als weltweit übertragenes Medienereignis gefeiert.
Fünf Jahre später sitzt Mark Watney auf einer Bank vor dem NASA-Gebäude und wird von einer Gruppe joggender Astronautenschüler respektvoll gegrüßt. Er ist mittlerweile Dozent bei der NASA und an der Ausbildung neuer Astronauten beteiligt. Während Teile des Abspanns eingeblendet werden, sieht man den erfolgreichen Start der Ares-V-Mission zum Mars, an der auch wieder Rick Martinez teilnimmt. Außerdem werden einige der anderen beteiligten Personen kurz in ihrem jetzigen Leben gezeigt.
Der Film feierte am 11. September 2015 beim Toronto International Film Festival Premiere und kam am 8. Oktober 2015 in die deutschsprachigen Kinos. In den Vereinigten Staaten wurde für den Videomarkt eine um rund zehn Minuten längere Extended-Edition-Version des Films veröffentlicht
Ridley Scott
Sir Ridley Scott (* 30. November 1937 in South Shields, England) ist ein britischer Filmregisseur und Filmproduzent. Er gilt heute als einer der renommiertesten und einflussreichsten Regisseure und hat die Erzählweisen mehrerer Filmgenres geprägt. Seine bekanntesten Filme sind Alien (1979), Blade Runner (1982), Legende (1985), Thelma & Louise (1991), Gladiator (2000) und Der Marsianer (2015).
Scott ist Eigentümer der 1995 gegründeten Filmproduktionsfirma Scott Free Productions.
Scott wurde als Sohn eines Berufssoldaten geboren. Sein Vater, den er selten zu sehen bekam, diente bei den Royal Engineers (Kampfunterstützungstruppen der britischen Armee). Nach Aufenthalten in Cumbria, Wales und Deutschland ließ sich die Familie in Stockton-on-Tees im Norden Englands nieder (die industriell geprägte Landschaft inspirierte später Szenen in Blade Runner).
Ridley Scott gilt in der Branche als ökonomischer Regisseur, da er in der Regel mit einem Drittel der Drehtage seiner Kollegen auskommt. Eigenen Worten zufolge verdankt er dies seiner Vergangenheit als Werbe- und Videospotregisseur sowie der Tatsache, dass er manche Szenen mit bis zu 15 Kameras gleichzeitig drehe
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