Inception ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Heist-Film aus dem Jahr 2010 und der siebte Spielfilm des britisch-US-amerikanischen Regisseurs Christopher Nolan, der auch das Drehbuch verfasste und als Produzent fungierte. Die Produktionskosten des Films betrugen 160 Millionen US-Dollar und wurden von den beiden ausführenden Filmproduktionsgesellschaften Warner Bros. und Legendary Pictures getragen.
Nolan entwirft darin ein komplexes Modell der Beeinflussung des Bewusstseins durch gemeinsames Träumen. Der Protagonist Dominick Cobb, gespielt von Leonardo DiCaprio, hat sich darauf spezialisiert, während eines Traumes wertvolle Informationen aus dem Unbewussten der Opfer zu stehlen. Nach einem gescheiterten Auftrag erhält Cobb die Aufgabe, eine Inception, das Einpflanzen eines Gedankens in das Unterbewusstsein eines Opfers, durchzuführen. Gelingt der als unmöglich geltende Auftrag, erhält Cobb durch den mächtigen Auftraggeber die Möglichkeit, nach langer Zeit im Exil wieder in die Vereinigten Staaten einzureisen und seine Kinder wiederzusehen.
Das US-Militär entwickelte das sogenannte Traum-Sharing, ein Verfahren zur Beeinflussung des Traumes eines nichtsahnenden Opfers. Angreifer können nicht nur Mitwirkende des Traumes sein, sondern können auch die Traumwelt erschaffen und kontrollieren. Aufbauend auf dieser Möglichkeit zur gemeinsamen Traumbegehung entwickelten Dominick Cobb und seine Frau Mal das Konzept vom Traum im Traum. Charakteristisch ist, dass die Zeit für den Träumenden im Traum erheblich schneller vergeht. Die Realität um ihn herum erscheint dem Träumenden daher langsamer. Dieser Eindruck verstärkt sich mit jeder weiteren Traumebene.
Nachdem Cobb und seine Frau jedoch aus einem Traum aufgewacht waren, glaubte Mal, sie befinde sich immer noch in einem Traum, und nahm sich das Leben in dem Glauben, hierdurch in der Realität aufzuwachen. Denn wer im Traum stirbt, wacht auf, egal in welcher Traumebene man sich befindet. Um ihren Mann zu zwingen, es ihr gleichzutun, ließ sie es so aussehen, als habe er sie ermordet. Cobb flüchtete daher aus den Vereinigten Staaten und musste seine Kinder dort zurücklassen.
Basierend auf seinem gesammelten Wissen hat er sich auf das Auslesen (die sogenannte Extraction) wertvoller Informationen aus dem Unterbewusstsein der jeweiligen Zielperson spezialisiert.
Der Film beginnt mit dem Versuch Cobbs und seines Teams, mit Hilfe der Traum-Sharing-Methode geheime Informationen des japanischen Geschäftsmannes Saito zu entwenden. Der Plan scheitert knapp: Saito bemerkt rechtzeitig, dass der versuchte Raub lediglich ein durch Cobb und sein Team gesteuerter Traum in einem Traum war. Trotz des Fehlschlags zeigt sich Saito beeindruckt und engagiert Cobb: Er soll dem Erben eines Konkurrenzunternehmens die Zerteilung des Konzerns ins Bewusstsein setzen, um diesen zu schwächen und so ein drohendes Weltmonopol der Energieversorgung zu vereiteln. Obwohl diese sogenannte Inception gemeinhin als unmöglich angesehen wird, sagt Cobb zu, weil Saito verspricht, ihm als Gegenleistung die Rückkehr zu seinen Kindern und Straffreiheit zu ermöglichen, denn Cobb ist der einzige, dem jemals eine Inception gelungen ist.
Für den schwierigen Coup versammelt Cobb ein Team aus erfahrenen Experten um sich: Neben Arthur, Eames und dem Apotheker Yusuf, der für die Sedierung des Teams zuständig ist, wirbt Cobb die talentierte Architektur-Studentin Ariadne als „Traumarchitektin“ an. Durch gemeinsame Ausflüge in Traumwelten mit Cobb lernt sie erstmals die Möglichkeiten der Traum-Manipulation kennen, erfährt jedoch auch, dass sich Cobb für Mals Tod verantwortlich fühlt. Mal taucht immer wieder als Cobbs unkontrollierbare Projektion in Träumen auf. Die Faszination des Projekts überwiegt allerdings ihre Angst vor der Unberechenbarkeit von Cobbs Psyche. Auch von der Gefahr, aus tiefen Traumebenen nicht mehr aufzuwachen und in Umnachtung zu versinken, lässt sich zunächst keiner im Team abschrecken.
Der komplexe Plan wird auf einem mehrstündigen Flug von Sydney nach Los Angeles in die Tat umgesetzt: Das Team betäubt heimlich Robert Fischer, das Ziel der Inception. Cobb, Arthur, Eames, Ariadne, Yusuf und Saito verbinden sich mittels einer Apparatur mit Fischer und dringen in Yusuf als ersten Träumer ein. Der durch das Team erzeugte Traum nimmt jedoch eine desaströse Wende: Fischer ist mental geschult; sein Unbewusstes verübt daher im Traum in Form einer Privatarmee Angriffe auf die Eindringlinge. Saito wird dabei schwer verletzt. Schließlich gelingt die Flucht in ein Versteck. Dort täuschen sie dem entführten Fischer die Anwesenheit von dessen Patenonkel Peter Browning vor, der ihm von einem zweiten, geheimen Testament des Vaters erzählt. Zusammen mit dem gekidnappten Fischer flüchtet Cobbs Team in einem Van vor den Angreifern. Um in eine weitere Traumebene hinabzusteigen, schließen sie sich während der turbulenten Fahrt abermals an eine Traum-Apparatur an, während Yusuf am Steuer versucht, den Verfolgern zu entkommen. Seine Flucht endet auf einer Brücke, wo er laut Plan den Van in den Fluss stürzen lassen soll, um einen „Kick“ zu bewirken. Als Kick bezeichnen die Protagonisten einen Vorgang, der dazu geeignet ist, die schlafende Person aufzuwecken, etwa ein freier Fall oder kaltes Wasser. Dieser ist entscheidend für eine pünktliche Rückkehr des Träumenden, da er sonst weiter im Traum verweilt. Jede Traumebene muss durch einen Kick aufgelöst werden. Beim Träumen mit schwacher Sedierung funktioniert auch ein Tod im Traum, um eine Ebene darüber aufzuwachen.
Da sich auf tieferen Bewusstseinsebenen die Geschwindigkeit der Denkprozesse potenziert, werden aus der minutenlangen Fahrt des Vans für die Träumenden Stunden innerhalb ihres Traums. Auf der zweiten Traumebene gibt sich Cobb gegenüber Fischer als dessen Verbündeter aus, da Fischer immer stärker auf die Eigenartigkeit des Traums reagiert. Unter dem Vorwand, die Motive der Angreifer zu hinterfragen, steigen Cobb und seine Mitarbeiter in eine noch tiefere Bewusstseinsebene von Fischer ab. Diesmal bleibt Arthur (Träumer der zweiten Ebene) zurück, um durch einen Kick die Träumenden wieder zurückzuholen. Auf der ersten Traumebene bereitet Yusuf, der sich nur mit Mühe gegen die Angreifer verteidigen kann, die Träumenden auf den Kick mit einem Chanson vor, das alle Traumebenen akustisch durchdringt. Während auf allen Traumebenen die Eindringlinge mit immer aggressiveren Angreifern zu kämpfen haben, gelingt es trotz der knappen Zeit, nah an das Ziel heranzukommen: Fischer soll in der dritten Traumebene seinen verstorbenen Vater sehen. Bevor Fischer jedoch den Raum betritt, wird er von Mal erschossen. Auch Saito stirbt aufgrund schwerer Verletzungen. Statt aufzugeben, überzeugt Ariadne Cobb, eine weitere Traumebene nach unten zu steigen: in den „Limbus“, wo sich jene sammeln, die in einem Traum sterben, aufgrund der starken Sedierung jedoch nicht aufwachen können. Diese Menschen sind in der Realität umnachtet.
Im Limbus trifft Cobb seine dort wartende Frau, die ihn überreden will, für immer dort bei ihr und ihren Kindern zu bleiben. Cobb offenbart nun, dass er nur deshalb eine Inception für realisierbar hielt, weil er bereits eine an seiner Frau durchgeführt hatte: Damals injizierte er seiner Frau den Gedanken, sich nur in einem Traum zu befinden, um sie, die lieber im Traum leben wollte, wieder in die Realität zurückzuführen. Weil dieser Gedanke Mal jedoch auch in der realen Welt plagte und zu ihrem Selbstmord führte, lässt ihn das Schuldgefühl nicht mehr los. Ariadne sorgt für einen Kick bei Fischer im Limbus, während er auf der dritten Traumebene von Eames mit einem Defibrillator wiederbelebt wird. Kurz bevor mit einem Kick auf allen Ebenen die Träumenden erwachen, trifft Fischer auf seinen Vater, und die Inception gelingt.
Cobb bleibt freiwillig im Limbus zurück. Er verabschiedet sich auch innerlich von seiner verstorbenen Frau und sucht Saito: Ohne ihn hat er keine Chance auf ein Wiedersehen mit seinen „realen“ Kindern. Er erinnert den schon vergreisten Saito an die Abmachung und daran, dass sie sich in einem Traum befinden, den er verlassen müsse. Kurz darauf wachen Cobb und Saito im Flugzeug auf, wo die Träume ihren Anfang genommen haben. Nach einem Telefonat Saitos kommt Cobb am Flughafen ohne Probleme durch die Kontrollen und fährt nach Hause zu seinen Kindern. Ob dies nun ein Traum oder die Realität ist, bleibt jedoch offen.
- Der Film, der von Kritikern für die ungewöhnlich komplexe und originelle Handlung gelobt wurde, war mit einem Einspielergebnis von über 825 Millionen US-Dollar auch ein kommerzieller Erfolg. Inception wurde unter anderem mit vier Oscars geehrt, viermal für den Golden Globe Award nominiert und erhielt Preise bei den Broadcast Film Critics Association Awards und den British Academy Film Awards.
Christopher Edward Nolan (* 30. Juli 1970 in London) ist ein britisch-US-amerikanischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent. Nach seinem Spielfilmdebüt 1998 mit Following erhielt er 2002 für Memento erstmals eine Oscarnominierung als bester Drehbuchautor.
Internationale Bekanntheit erlangte Nolan durch seine Neuinterpretation der Comicfigur Batman in den drei Filmen Batman Begins, The Dark Knight und The Dark Knight Rises. Durch diese Erfolge war es ihm möglich, für Filme wie Inception, Interstellar, Dunkirk oder Tenet mit hohen Filmbudgets zu arbeiten.
Christopher Nolan zählt zu den wenigen in Hollywood aktiven Autorenfilmern. Häufig schreibt er zusammen mit seinem Bruder Jonathan an den Drehbüchern und produziert seine Filme gemeinsam mit seiner Frau Emma Thomas.
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