Das Phantom im Paradies ist eine US-amerikanische Musical-Horror-Drama-Filmgroteske aus dem Jahr 1974, die lose auf dem Roman „Das Phantom der Oper“ basiert, aber auch Elemente aus „Das Bildnis des Dorian Gray“ und „Faust“ enthält. Die Titelrolle spielte William Finley, Regie führte Brian De Palma.
Der noch gänzlich unbekannte Komponist Winslow Leach träumt von einer großen Karriere und bewirbt sich für ein Vorspielen bei der Plattenfirma „Death Records“ des mysteriösen Plattenmoguls Swan. Dieser ist von Winslows noch unvollendeter Pop-Kantate „Faust“ fasziniert, will aber von dem unscheinbaren Künstler selbst nichts wissen.
Er bietet ihm an, seine Musik zu verlegen und lässt sich von dem gutgläubigen Komponisten das einzige Originalmanuskript aushändigen.
Als Winslow nach einem ganzen Monat noch immer keine Neuigkeiten über seine Musik hört, sucht er Swan in dessen Anwesen auf. Dort lernt er die junge Phoenix kennen, die zu einem Vorsingen für „Swans Faust“ gekommen ist. Winslow fordert die Richtigstellung der Verhältnisse, wird jedoch von Swan des Drogenhandels bezichtigt und zu lebenslanger Haft in Sing-Sing verurteilt. Als Winslow im Radio hört, dass Swan plant, die Kantate zur Eröffnung seines ultimativen Rock’ n Roll-Palastes „Paradise“ unter eigenem Namen zu publizieren, bricht er aus. Er schleicht sich in die Produktionsstätte von „Death Records“, um die Plattenproduktion zu sabotieren. Dabei wird er von einem Nachtwächter überrascht, der sofort das Feuer eröffnet. Die Kugel zerfetzt Winslows Stimmbänder. Er taumelt zurück und gerät mit dem Gesicht in eine Plattenpresse. Schrecklich entstellt flieht er und stürzt in den New Yorker East River. Winslow wird offiziell für tot erklärt.
Als Phantom, maskiert mit einem Helm mit raubvogelförmigem Visier, spukt er durch das „Paradise“ und sabotiert wo es ihm möglich ist, die Vorbereitungen für die Eröffnung. Er unternimmt auch einen Mordversuch an Swan. Dieser kann ihn jedoch überreden, mit ihm zusammenzuarbeiten. Er konstruiert für Winslow eine Art tragbaren Synthesizer, mit dessen Hilfe er wieder sprechen kann. Außerdem garantiert er Winslow in einem Vertrag, dass die Kantate unter seinem Namen veröffentlicht werden wird, wenn er es schafft sie bis zur Eröffnung des „Paradise“ fertigzustellen. Des Weiteren soll Phoenix, von deren Talent Winslow überzeugt ist, die Hauptrolle singen. Beide besiegeln den Vertrag mit ihrem Blut. Swan aber verfolgt eigene Pläne. Nachdem er eine Woche lang durchgearbeitet und die Kantate fertiggestellt hat, lässt Swan den völlig erschöpften Winslow im Tonstudio einmauern, Phoenix kommt in den Background-Chor, und die Hauptrolle wird mit dem aufgedonnerten, schrillen Sänger Beef besetzt. Winslow, der abermals betrogen wurde, gelingt es, aus dem Tonstudio auszubrechen. Er tötet Beef auf der Bühne mitten in der Eröffnungsshow des „Paradise“, sehr zur Begeisterung der Fans, mit einem Stromschlag. Da die Show weitergehen muss und man weitere Racheaktionen Winslows fürchtet, wird Phoenix kurzerhand zum Hauptdarsteller bestimmt. Ihr Auftritt wird ein großer Erfolg, und die Menge rastet völlig aus. Im Durcheinander gelingt es Winslow, Phoenix in ein Nottreppenhaus und aufs Dach zu drängen. Sie erkennt ihn zunächst nicht und hält ihn für einen geisteskranken Mörder. Doch auch als sie ihn wiedererkennt, schlägt sie seine Warnungen in den Wind. Sie ist davon überzeugt, dass sie ihren Erfolg ausschließlich Swan verdankt und will deshalb alles für ihn tun. Sie rennt von Winslow weg und fährt mit Swan in seine Privatvilla. Dort schläft sie mit ihm, was Winslow, der den beiden gefolgt ist, durch ein gläsernes Dach beobachtet. Er will sich noch auf dem Dach das Leben nehmen und stößt sich ein Messer in die Brust. Swan, dessen Kameras auch diesen Ort lückenlos überwachen, ist die Anwesenheit Winslows nicht entgangen. Er geht aufs Dach, zieht Winslow das Messer aus der Brust und wirft ihm eine Ausfertigung des Vertrages zwischen ihnen hin. Winslow kehrt daraufhin ins Leben zurück, Swan weist ihn darauf hin, dass er aufgrund des Vertrages kein Recht habe, sich das Leben zu nehmen, da dieser für die gesamte Lebenszeit geschlossen wurde. Winslow versucht daraufhin, Swan zu töten, was misslingt, da auch Swan einem Vertrag auf Lebenszeit unterliegt, es bleibt jedoch offen mit wem. Swan lässt Phoenix danach ebenfalls einen mit Blut signierten Vertrag unterschreiben. Sie bekommt die Hauptrolle und Swan als Gegenleistung ihre Stimme.
Winslow entdeckt in Swans Privatarchiv einige alte Videoaufnahmen. Swan, der schon früher alles was in seiner Umgebung passierte, von Überwachungskameras aufzeichnen ließ, wollte vor mehr als zwanzig Jahren Selbstmord begehen, da er sich vor dem Altwerden fürchtet. Da erscheint ihm der Teufel und bietet ihm, im Austausch für seine Seele, einen Pakt an, der ihm ewige Jugend garantiert, während an seiner Stelle nur sein Abbild auf dem Video altert. Der Teufel ermahnt ihn jedoch, dass das jetzt aufgezeichnete Video nicht zerstört werden darf, da dies Swans Tod bedeuten würde. Winslow setzt daraufhin das Archiv in Brand.
Als Höhepunkt der Einweihungsfeier, die im Fernsehen übertragen wird, plant Swan, als ultimative Unterhaltung, einen spektakulären Mord zu begehen. Dazu will er Phoenix im Finale des zweiten Teils der Show live auf der Bühne erschießen lassen. Mittlerweile hat der Brand im Videoarchiv das Band mit der Aufzeichnung über das Abkommen mit dem Teufel zerstört, wodurch auch Swan entstellt wird. Es gelingt Winslow auch in letzter Sekunde, das Attentat auf Phoenix zu vereiteln und Swan zu töten, indem er ihm eine schwarze Feder ins Herz treibt.
Brian De Palma (* 11. September 1940 als James Giacinto De Palma jr. in Newark, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Filmregisseur
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