Der Tag, an dem die Erde stillstand (Originaltitel: The Day the Earth Stood Still) ist ein in Schwarzweiß gedrehter Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1951. Regie führte Robert Wise.
Ein außerirdisches Flugobjekt landet in Washington, D.C. und wird von der Armee eingekreist. Aus dem Raumschiff steigt ein Mann im Raumanzug und beteuert, in Frieden zu kommen; dennoch wird er von einem nervösen Soldaten angeschossen, als er aus seinem Raumanzug einen Gegenstand hervorholt, der als Geschenk für den Präsidenten der Vereinigten Staaten gedacht war. Daraufhin entsteigt ein riesiger Roboter namens Gort dem Raumschiff und atomisiert mit einem laserähnlichen Strahl alle auf ihn gerichteten Gewehre, Panzer und Artilleriegeschütze der Streitkräfte, ohne jedoch die diese Waffen führenden Soldaten zu verletzen, bis er auf Zuruf des Verletzten still verharrt.
Gort hat aufgezeigt, dass keine Waffe der Erde ihn aufhalten kann. Der Außerirdische, der wie ein Mensch aussieht, wird in ein Krankenhaus gebracht, wo er sich einem Sekretär des US-Präsidenten als Klaatu vorstellt. Er bittet, die Führer aller Nationen herbeizurufen, da er eine wichtige Botschaft zu überbringen hat. Dies sei, so der Sekretär, aus politischen Gründen unmöglich.
Kurz darauf flieht Klaatu unbemerkt aus dem Krankenhaus und mietet sich als „Mr. Carpenter“ in einer Pension in Washington ein.
Nähere Bekanntschaft schließt er mit der Mitbewohnerin Helen Benson und deren Sohn Bobby. Als Helen mit ihrem Freund Tom einen Ausflug macht, gehen Klaatu und Bobby durch die Stadt. Dabei besichtigen sie unter anderem das Lincoln Memorial. Von der Gettysburg Address beeindruckt, sieht Klaatu, dass es Menschen gibt, die seine Botschaft verstehen würden. Bobby führt ihn zum Physiker Professor Barnhardt.
Klaatu enthüllt Barnhardt seine Identität und berichtet, dass die Außerirdischen die Menschen seit einiger Zeit beobachten. Die Nutzung der Atomkraft für Kernwaffen in Verbindung mit der beginnenden Raumfahrt könne nicht erlaubt werden. Barnhardt ist bereit, ein Treffen hochrangiger Wissenschaftler zu organisieren. Er empfiehlt Klaatu, den Menschen eine harmlose, aber eindrucksvolle Demonstration der außerirdischen Macht zu geben.
Am nächsten Tag stoppen für eine halbe Stunde alle nicht lebenswichtigen elektrischen Geräte. Klaatu gibt sich nun Helen zu erkennen. Tom, inzwischen misstrauisch geworden, hat Indizien gesammelt und informiert die Armee, dass „Mr. Carpenter“ der gesuchte Außerirdische ist. Helen flieht mit Klaatu. Sollte ihm etwas zustoßen, so weist er sie an, solle sie Gort – den Roboter, der die ganze Zeit regungslos neben dem Raumschiff verharrte – mit den Worten „Klaatu Barada Nikto“ aufhalten; sonst würde dieser die Menschheit auslöschen.
Tatsächlich wird Klaatu vom Militär erschossen. Helen läuft zum Raumschiff und ruft Gort die entscheidenden Worte zu. Gort holt daraufhin den Leichnam Klaatus und belebt ihn im Raumschiff wieder. Alle drei entsteigen dem Raumschiff, vor dem sich mittlerweile Wissenschaftler aus der ganzen Welt versammelt haben. Klaatu erklärt, dass er der Abgesandte einer großen Föderation von Planeten sei. Um Kriege für alle Zeiten unmöglich zu machen, habe diese eine Rasse von mächtigen Robotern geschaffen, die sie ständig überwachen und den unwiderruflichen Befehl haben, jeden Aggressor zu vernichten. So würden Kriege verhindert. Man werde sich in die Angelegenheiten der Menschheit, soweit sie nur diese betreffen, nicht einmischen – doch jede Möglichkeit, andere Planeten anzugreifen, hätte die völlige Auslöschung der Menschheit zur Folge. Entweder werde die Erde friedlich mit den anderen Planeten zusammenleben, oder sie werde bei ihrer bisherigen Weise bleiben – dann allerdings mit der Gefahr des Untergangs.
- Der Spielfilm, der auf der Erzählung Abschied vom Herrn (Originaltitel: Farewell to the Master) von Harry Bates basiert, zählt heute zu den Klassikern seines Genres
- Die Botschaft des Films ist recht deutlich: der Aufruf zur Beendigung der Kriege und insbesondere zur Vernichtung der Kernwaffen. Wise erläutert hierzu: „Der ganze Zweck des Films war, dass Klaatu am Ende seine Warnung aussprechen konnte. Die Botschaft des Films ist mir sehr wichtig. In seiner Warnung vor atomarer Kriegsführung war der Film zu seiner Zeit richtungsweisend [...]. Mir gefiel die Tatsache, dass es ein Science-Fiction-Film war, aber einer, der auf der Erde spielte und nicht nur wieder eine Reise zum Mond zum Thema hatte. So hatten wir die Gelegenheit, ein paar sehr wichtige Themen anzusprechen.“
- Der Wissenschaftler Professor Barnhardt ist leicht als filmisches Pendant zu Albert Einstein zu erkennen, der sich in seinen letzten Jahren ebenfalls gegen Kernwaffen engagierte. Aber von vielen Rezensenten gibt es Kritik an dieser Botschaft:
- Die vorgeschlagene Lösung, sich freiwillig einer Rasse von übermächtigen Robotern zu versklaven, sei wenig erbaulich. Die „absolute Kontrolle durch Roboter“ erscheine „zumindest als erstaunliche und bedenkenswerte Zukunftsvision und gemahnt an das für den Kalten Krieg gültige Gleichgewicht des Schreckens.“
- Klaatu behauptet im Film, die Menschen müssten auf keine Freiheit verzichten außer auf die, „unvernünftig zu handeln“. Darauf könne man allerdings fragen: Wer bestimmt, was „unvernünftig“ ist? So vereinfache der Film die komplexe Problematik von Krieg und Frieden im atomaren Zeitalter doch sehr.
Robert Wise
Robert Earl Wise (* 10. September 1914 in Winchester, Indiana; † 14. September 2005 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Filmregisseur, Filmproduzent und Filmeditor. Seine Karriere in Hollywood erstreckte sich von 1934 bis 2000 und umspannte zahlreiche Genres. Zu den bekanntesten Filmen des vierfachen Oscarpreisträgers zählen Der Tag, an dem die Erde stillstand, West Side Story, The Sound of Music und Star Trek: Der Film.
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